Vortragsreihe des Heimatvereins Büren 2022 / 2023

Samstag, 1. Oktober 2022

Der Heimatverein Büren veranstaltet in diesem Jahr wieder eine kostenlose Vortragsreihe.

18.10.2022 – 19.30 Uhr – Hotel Ackfeld

Wilhelm Grabe, „Dem fortschreitenden Zeitgeist wird mehr und mehr Rechnung getragen“ – Die Einführung der Städteordnung in Büren 1895

Die 1195 am Zusammenfluss von Alme und Afte gemeinsam vom Paderborner Bischof und den Edelherren von Büren gegründete Stadt wurde während des 19. Jahrhunderts viele Jahrzehnte nicht nach der Städte-, sondern nach der Landgemeindeordnung verwaltet, bevor sie 1895 das Stadtrecht wiedererlangte. „Dem fortschreitenden Zeitgeist wird mehr und mehr Rechnung getragen“, notierte der Stadtchronist 1898 und spiegelt damit die Aufbruchsstimmung, wie sie „um“ 1900 in Büren herrschte; endlich hatte man den Anschluss an die Moderne gefunden. Der Vortrag zeichnet den Weg der Kleinstadt Büren zwischen 1800 und „um“ 1900 nach.

Wilhelm Grabe, Historiker und Archivar, seit 1999 tätig im Kreisarchiv Paderborn in Büren, seit 2017 Leiter des Stadt- und Kreisarchivs Paderborn, Redakteur der Heimat- und Geschichtszeitschrift „Die Warte“ und der „Westfälischen Zeitschrift“, zahlreiche Veröffentlichungen zur Landes- und Lokalgeschichte

22.11. 2022 – 19.30 Uhr – Hotel Ackfeld

Gregor Lemm, Die Geschichte der Wasserversorgung in Büren

Den Wasserhahn zu Hause gibt es noch nicht so lange wie man glauben mag – für unsere Vorfahren war die Beschaffung des Trinkwassers nicht so einfach wie heute. Doch wie sah die Wasserversorgung in Büren vom 16. bis zum 19. Jahrhundert in Büren aus? Der Vortrag zeigt den erstaunlichen Weg, den Büren hierbei beschritten hat und deren Spuren noch heute zu finden sind. 

Gregor Lemm, lebt mit seiner Familie in Büren, ist Mitglied im Heimatverein Büren und aktiv im Arbeitskreis Mittel- und Bohrmühle und erkundet die Geschichte seiner Heimatstadt.

24.01. 2023 – 19.30 Uhr – Hotel Ackfeld

Dr. Bastian Gillner, Die Reformation in Büren – Religionsstreit oder Herrschaftskonflikt?

Das Reformationsjahrhundert ging auch an Stadt und Herrschaft Büren nicht spurlos vorüber. Spätestens in der zweiten Jahrhunderthälfte predigten neugläubige Pfarrer an den dortigen Pfarrkirchen und schufen entsprechende Gemeinden. Gefördert und gestützt wurden sie von den Edelherren von Büren. Deren religiöses Interesse verband sich dabei mit handfesten politischen Absichten, bot die Reformation doch attraktive Möglichkeiten, den inneren Ausbau der Herrschaft Büren voranzutreiben und gegen Eingriffe des bischöflichen Landesherrn abzuschotten. Für mindestens eine Generation konnten die Edelherren von einer weitgehend autonomen Herrschaft mit kaum beschränkten Kirchen- und Gerichtsrechten träumen, abgesichert durch weitgespannte Kontakte zum reformierten Lager im Reich. Von Dauer war diese starke lokale Herrschaft allerdings nicht, war der Paderborner Fürstbischof doch nicht willens, diese Machtverschiebung hinzunehmen. In einem zähen Ringen aus Rechtsfragen, Gewaltandrohungen und letztlich kalter Machtpolitik konnte sich die katholische Position des Fürstbischofs durchsetzen. Die Reformation in Büren blieb Episode.

Dr. Bastian Gillner, Historiker und Archivar, 2009 Promotion mit dem Thema „Freie Herren – Freie Religion. Der Adel des Oberstifts Münster zwischen konfessionellem Konflikt und staatlicher Verdichtung (1500-1700)“, seit 2011 beim Landesarchiv Nordrhein-Westfalen in Duisburg, 2011 bis 2021 in der Abteilung Rheinland als Dezernent für Überlieferung des 19./20. Jahrhunderts, seit 2017 im Fachbereich Grundsätze, seit 2021 als Dezernatsleiter zuständig für Elektronische Unterlagen und E-Government, zahlreiche Publikationen u.s. zum Thema Adel und Konfession in Westfalen

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